«1955 reiste ich erstmals nach Ronchamp, die
phantastische Chapelle Notre-Dame-du-Haut
von Le Corbusier war kurz vor Abschluss der
Bauarbeiten. Anlässlich der Einweihung am
25. Juni 1955 konnte ich den berühmten Architekten
erstmals fotografieren. Mit den Jahren
liess er mich immer näher an sich heran, erst
ins Büro an der Rue de Sèvres, später in seine
Wohn- und Atelierräume. Einmal kam ich zu
seinem Atelier, und die Türe stand offen, so
ging ich ohne zu klingeln nach oben ins Atelier.
Weit hinten arbeitete Le Corbusier wie fast
jeden Morgen an seinem bildnerischen Werk,
er liess sich nicht stören und bemerkte mich
wohl nicht. Das Atelier mit seinen Kalksteinwänden
und den herumstehenden Werken, den
Schubladenstöcken und den Möbeln ergab
einen wunderbaren Kontext für die Portraits.
Und Le Corbusier, der allgemein sehr auf seine
Erscheinung achtete, trug völlig unerwartet
ein legeres schwarzweisses Hemd. So pirschte
ich mich langsam an den Meister heran, bis
ich schlussendlich meine Kamera direkt auf
seine Hände richtete. Erst da hob er seinen
Kopf und sagte: „Ah! Vous-êtes là.“»
René Burri
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