Walter F. Haettenschweilers (1933–2014) Œuvre besticht durch seine stilistische Vielfalt und bemerkenswerte Vielseitigkeit, war er doch in so unterschiedlichen Disziplinen wie Corporate Design, Werbegrafik, Schrift- und Raumgestaltung sowie Kunst bewandert. Bereits während seiner Ausbildung zum Grafiker in den 1950er-Jahren entwarf er die legendäre Schmalfette Grotesk, die mit Zeitschriften wie Twen oder Paris Match Kultstatus erlangte und später als Microsoft-Systemschrift Haettenschweiler eingesetzt wurde.
Weltweite Beachtung fanden auch seine mit Armin Haab herausgegebenen Lettera-Bände, deren Titelschriften die Nüchternheit des Modernismus herausforderten und die Möglichkeiten der Schriftgestaltung lustvoll erweiterten. Ebenso experimentierfreudig und variantenreich bewies sich Haettenschweiler in der Gebrauchsgrafik. So entstanden in seinem Studio für Werbung und Design Logos, Geschäftsdrucksachen und Werbemittel für über 160 Kunden. Seine mal strenge, mal verspielte Formenwelt entglitt dabei nicht ins Beliebige, war stilsicher, präzise und handwerklich fundiert. Auch hier zeigt sich – in fruchtbarer Verbindung zu seinem Schriftschaffen – ein erfrischendes Werk.