Schmucklose Fotografie, entschiedene Farbigkeit, lakonische Texte, in sachlicher Typografie gesetzt: Das sind die formalen Elemente, aus denen Michael Engelmann eine dichte und zugleich leichtfüssig wirkende Zeichensprache geschaffen hat. Geschult an der amerikanischen Werbepraxis, hat er sich in den 1950er-Jahren darangemacht, durch eine konzeptuelle Arbeitsweise alle Spuren biederer Anpreisung aus der deutschen Werbung zu vertreiben. Unter dem Vorzeichen der Aufbruchstimmung und der ästhetischen Neuorientierung zwischen Funktionalismus und Pop arbeitete Engelmann provokant und richtungweisend. In seinen Plakaten für Pirelli, The Philadelphia Inquirer, Renault oder Roth Händle fügen sich Bilder und Begriffe auf ebenso einfache wie zwingende Weise zu Signets von grosser assoziativer Kraft.
Mit Beiträgen von Anita Kühnel und Felix Studinka.