Von 1945 bis 1970 wurde in Milano ein neues Kapitel in der Geschichte des Grafikdesigns geschrieben, an dem Grafiker und Fotografen aus der Schweiz massgeblich beteiligt waren. Ausgestattet mit einer Ausbildung, die Italien nicht anbieten konnte, trafen sie in Milano auf eine optimistische, undogmatische Haltung, die inspirierend und neu war. Für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Entwicklung setzten fortschrittliche Firmen wie Pirelli, Olivetti oder La Rinascente auf integrale Konzepte für die visuelle Umsetzung einer neuen Unternehmenskultur. Bei diesen Prozessen war das Zusammenspiel von italienischen und schweizerischen Gestaltern bedeutsam. Rationales Kalkül und formale Strenge mischten sich mit Imaginationskraft, Poesie und experimenteller Neugier. Italiens Weg zu einer viel beachteten visuellen Kommunikation war geprägt von einem engen transalpinen Dialog.
Mit Beiträgen von Hans Höger, Barbara Junod und Bettina Richter.