Otto Baumberger (1889–1961) gehört zu den Grossen seines Fachs. Noch immer sind Plakate wie Marque PKZ, Baumann Bahnhofstr. 25 oder Fein-Kaller unschlagbare Meisterwerke emblematischer Markenpräsenz und sparsamer Verführung. Als Gestalter von politischen und sozialen Botschaften ebenso wie als Entwerfer von Kultur-, Tourismus- und Konsumplakaten nutzte Baumberger die gesamte Themenpalette des Mediums. Während einige seiner Plakate – die Massenproduktion bringt es zwangsläufig mit sich – mehr als belanglos sind, wurden andere zu Ikonen. Aber nur in der komplexen Zusammenschau, die Zweitrangiges neben Erstklassigem gelten lässt, kann Baumbergers Bedeutung begriffen werden. So verkörpern seine Plakate die Entwicklung vom malerischen Künstlerplakat zum grafisch geprägten Corporate Design und machen ihn damit zu einem exemplarischen Vertreter der schweizerischen Plakatgeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Mit einem Essay von Martin Heller und einem Beitrag von Bettina Richter.