Körper werden in Kategorien eingereiht und in Narrative eingebunden, die sich immer an einer vermeintlichen Norm orientieren, einer Norm, die sich wiederum meist als System von Zugehörigkeit oder Ausschluss fassen lässt: Non-binäre, queere, kranke, beeinträchtigte, alte und Schwarze Körper sind markant unterrepräsentiert und geraten nur dann in den Blick, wenn ihre Darstellung durch die Botschaft motiviert ist. So sehr Typisierungen für die schnelle Kommunikation unabdingbar sind, so gefährlich sind sie auch. Machtverhältnisse und Normierungen in Bezug auf vergeschlechtlichte, rassifizierte und nicht-normative Körper werden permanent zementiert und legitimieren deren Marginalisierung und Diskriminierung.
Talking Bodies untersucht die Repräsentationsmechanismen des Körpers in medialen Kulturen – von geschlechterstereotypen Darstellungsformen über die Fortsetzung eines weissen Blickregimes bis zur Selbstinszenierung in den sozialen Medien – und verortet sie kulturwissenschaftlich, historisch und soziologisch. Die Publikation vereint internationale Plakate unterschiedlichster Kategorien und legt Kontinuitäten ebenso wie Veränderungen und Abweichungen in der Wiedergabe des menschlichen Körpers offen. Teilweise irritierende, gar provokative Plakatkompositionen geben Denkanstösse und regen dazu an, neue visuelle Dialoge zu entdecken. So versucht sich Talking Bodies an einer kritischen Neubewertung von medialen Körperbildern.